19/03/2024

Österreich 2018

Heute Mittag sollte meine Tour nach Österreich starten. Nachdem ich stunden- bzw. tagelang das Wetter verfolgt habe, bin ich trotz schlechter Prognose um 16.00 Uhr Richtung Süden aufgebrochen. Schnell noch an der Tankstelle das Spritfass füllen.

Los geht’s. Aber nur bis Oyten. Plötzlich höre ich ein metallisches Schleifen. Als ich nachsehe, hängt das Ende des Auspuffes auf der Straße. Ohne irgendwo gegen gefahren zu sein, gewann die Schwerkraft die Oberhand über das Endstück.

Da ich die Werkstatt Ford Martens in Achim kenne, rüttel ich den Auspuff ab und fahre ohne mehr Lärm hin. Meine Frau holt mich wieder ab.

Luigi bleibt mit angeschlossenem Strom in der Werkstatt zurück. Hier endet die Tour erstmal.

Um 09.00 Uhr am nächsten Morgen meldete die Werkstatt Vollzug. Mein Bruder fuhr mich zu Luigi. So konnte die Tour erneut starten. In einem Rutsch düste ich über die A7 nach Österreich. An das Fahren in der Dunkelheit muss ich mich erst wieder gewöhnen. Denn um 21.00 Uhr checkte ich erst auf dem Campingplatz Dreiländereck ein – bzw. stellte nur das Wohnmobil ab und schloss Strom an. Danach nur noch ab in die Koje. 850 KM an einem Tag reichen.

Am nächsten Morgen habe ich als erstes die KTM von Ihren Fesseln befreit und von der Rampe geschoben. Nach dem Frühstück ging es auf eine Einfahrrunde über den Reschenpass nach Italien. Das neue Wilbers Fahrwerk macht sich gut. Die Runde soll über die Schweiz wieder zurück führen. Irgendwann folge ich einer Gruppe Holländern, die von meiner Route links abbiegen.

Es ist der Weg zum Umbrailpass hinauf. Die Jungs sind mir aber einfach zu schnell. Also fahre ich alleine. Mein Navi führt mich weiter direkt zum Stilfser Joch. Es ist einer der am schwersten zu fahrenden Passstraßen in den Alpen.

Am Gipfel mache ich eine kleine Trinkpause. Hier ist die Hölle los. Die Abfahrt lasse ich ruhig angehen. Mein Handgelenk schmerzt schon von der vielen Kuppelei. Für solche Touren wäre ein QuickShifter hilfreich. Dann ist es möglich, die Gänge ohne Kuppelei zu wechseln. Bisher funktionierte es aber immer ohne. Das spare ich mir wohl.

Zwischendrin fällt mir ein Garten mit kleinen Kunstwerken auf. Gegen Zahlung einer kleinen Spende darf ich mir die Exponate ansehen. Der Inhaber lebt von den Spenden und von seinem Garten in völliger Freiheit.

Das schönste Objekt nennt sich Blumenstrauß des Flusses. Den Campingplatz erreiche ich kurz vor dem angekündigten Regen. Das war anstrengend aber lohnenswert für den ersten Tag.

Am Freitag habe ich mir erstmal Zeit gelassen mit dem Frühstück. Alles sieht so Wolken verhangen aus.

Aber irgendwann will ich dann doch los. Der Regen hat auch nachgelassen. Die Dame von der Rezeption meinte, wenn es regnet immer nach Süden fahren. Dort ist es besser. Bloß nicht nach Norden. Also nochmal zum Reschensee. Dort habe ich vergessen, die fast versunkene Kirche zu fotografieren.

Von dem Dorf Alt-Graun ragt nach der Stauung des Reschensee nur noch die Spitze des Turmes aus dem Wasser. Das alte Dorf Reschen ist ganz verschwunden. Die Bewohner wurden in einen neuen Ort Reschen umgesiedelt.

Von dort bin ich weiter nach Meran gefahren. Hier schließt sich meine Dolomiten Tour von 2016 an. Damals bin ich über den Jaufenpass zum Timmelsjoch gefahren und auf der Spitze umgedreht und weiter nach Meran gefahren.

Diesmal führte die Tour von Meran auf das Timmelsjoch und über die Grenze nach Österreich zurück. Die Temperaturen schwankten heute zwischen 28° C im Tunnel bis 8° C auf dem Gipfel auf 2500m.

Hinter Sölden hab ich einen Schauer genutzt, um zu tanken und eine Pause bei einem Cappuccino zu machen.

Ein kleines Mißgeschick ist mir noch passiert. Ich habe eine Abfahrt in Imst verpaßt und mußte auf die Autobahn fahren. Leider war ich vorher zu geizig mir eine Vignette zu holen. Also schnell die nächste Abfahrt wieder runter und auf einer Tankstelle eine Vignette gekauft und auf das Motorrad gebappt. Ich frage mich sowieso, wie groß der Haufen an Strafzetteln sein wird, wenn ich wieder zu Hause bin. In jedem Ort in Österreich, der Schweiz und auch in Italien stehen Blitzer. Daneben wird auch noch manuell kontrolliert. Naja – gemerkt habe ich noch nichts.

Das Wetter meint es wieder gut mit mir. Beim Aufwachen scheint schon die Sonne. Es ist zwar noch recht kalt, aber das gibt sich lt. Wetterapp. Man braucht halt nur die richtige App. Schnell noch ein Müsli zum Frühstück. Dann geht es auch schon los. Dieser Tag ist Balsam für meine Seele. Immer wieder wunderschöne Aussichten. Eigentlich könnte ich jeden Moment anhalten, um alles zu fotografieren. Dann könnte ich alle Eindrücke mit nach Hause nehmen. Doch ich möchte auch das Fahren in dieser tollen Umgebung genießen. Am Rande des Pitztals fahre ich nach nur 5 Minuten steil bergauf zur Piller Höhe. Diese Strecke ist nicht so stark befahren wie die Hauptroute nach Imst. Die Stadt selber ist mir zu voll.

So folge ich ab dort den Hinweisschildern zum Hahntennjoch. Auch hier bin ich entweder noch früh dran oder die Strecke ist unter den Motorradfahrern nicht so bekannt. Nach dem obligatorischen Bild folge ich der Straße durch das Bschlaber Tal. Wunderschöne Ausblicke und eine traumhafte Strecke kommen hier zusammen.

Irgendwann beschleicht mich ein kleines Hungergefühl. In Stanzach finde ich einen Gasthof, der auch von Bikern angefahren wird. Endlich kann ich mir ein Wiener Schnitzel bestellen. Dazu bestelle ich mir ein Spezie. So habe ich als Kind einen ganzen Urlaub mit meinen Eltern in Österreich verbracht. Da ich mir vorgenommen habe, keine Essen zu fotografieren, gibt es hier ein Foto von dem Gasthof. Nachdem ich mich ausreichend gestärkt habe, fahre ich durch das schöne Bergwanger Tal. Später gelange ich auf die völlig überfüllte B179 über den Fernpass und den Holzleitensattel. Ich versuche jede Lücke zum Überholen zu nutzen, damit ich schnell wieder raus aus dem Verkehr komme. In Mötz am Inn gelingt mir der Versuch. In einem Sportcafe mache ich eine Pause und bestelle mir einen Cappuccino. Nebenbei halte ich einen kleinen Schnack mit den „Eingeborenen“. Leider verstehe ich aber nur die Hälfte von dem, was sie mir erzählen.

Mein nächstes Ziel ist der Kühtaisattel. Im Ort Ochsengarten wurde an diesem Vormittag der Almabtrieb gefeiert. Da es schon Nachmittag ist, sind nur noch einzelne Besucher dort. Was ich aber schaffe, ist genau durch einen Kufladen zu fahren. Die ganze Suppe spritzt mir ans Motorrad und auf die Stiefel und Hose. An einem Bach halte ich an und steige erstmal mit voller Montur ins Wasser und spüle die Kacke wenigstens von den Klamotten. Shit happens. Meine nächste geplante Pause mache ich an den Pyramiden Wasserfällen am Rande des Ötztals. Von hier aus blickt man über das Inntal.

Zum Ende der heutigen Tour fahre ich nochmal über die Piller Höhe, weil es mir so gut gefallen hat. Diese Burg veranlasst mich eine letzte Pause zu machen, damit ich nicht nur Landschaft fotografiert habe.

Meine KTM steht dabei an göttlicher Stelle und bittet um Beistand. Schaden kanns ja nicht. Zurück in Ried kaufe ich noch 2 Radler im Supermarkt und bin froh wieder auf dem Campingplatz anzukommen. Ein wirklich herrlicher Tag.

Heute habe ich erstmal ausgeschlafen. Die Nacht war nicht so toll, da ich vergessen hatte, den Gashahn für die Heizung aufzudrehen. Über die Nacht wird es hier schon recht frisch. Naja – Eis hatte ich noch nicht an der Nase. Ebenfalls ging mir das Alleinreisen ein wenig auf den Wecker. Aber was soll die Meckerei. Ändert auch nichts. Als die Sonne schon recht hoch stand, machte ich mir ein leckeres Frühstück und plante die Tour für den Tag. Die Silvretta-Hochalpenstraße habe ich mir für Montag reserviert. Da sind die Ferien in Bayern zu Ende und die Wochenendausflügler auch wieder daheim. So hoffe ich auf etwas leerere Straßen. Für diesen Tag suche ich mir eine Tour durch das Kaunertal und das Pitztal heraus. Beides sind Routen mit Gletschern am Ende. So fährt man jeweils die Strecke hin und zurück. Zusätzlich wird für die Straße durch das Kaunertal eine Maut in Höhe von € 14,- für Motorradfahrern erhoben. Das klingt erstmal richtig viel. Ich bin froh es trotzdem gefahren zu sein. Hier läßt es sich schön über kurvige Straßen wedeln. Am Ende stehen nochmal 29 Kehren auf dem Programm, bis man auf 2.750 Metern den Kaunertaler Gletscher erreicht.

Oben erwartet einen im Sommer eine karge Gerölllandschaft. Der Aussichtspunkt befindet sich über der Baumgrenze. Überall gibt es kleine Wasserfälle vom Getscherwasser. Im Winter ist dort ein herrliches Skigebiet.

Es ist möglich, mit der Seilbahn weiter bis zum Gipfel zu fahren. Das möchte ich heute nicht. Ich wandere lieber zu einer begehbaren Gletscherspalte. Das kostet keinen Eintritt, aber Überwindung hineinzugehen. Es tropft stark von der Decke. Leider habe ich keine Mütze eingesteckt und der Helm – Nein, das auch nicht. Innen gibt es einen Rundweg. Ich gehe ein paar Schritte über einen vereisten Holzweg. Das muss reichen. Ich mache noch schnell von Anfang und Ende des Rundweges ein Foto und bin froh, wieder draußen zu sein. Apropos Mütze – von diesem kleinen Spaziergang habe ich auch gleich einen Sonnenbrand im Gesicht.

Auf der Rückfahrt vom Gletscher genieße ich die herrlichen Aussichten und halte ab und zu an, um zu fotografieren. Die Fahrt durch das Pitztal ist relativ schnell erzählt. Eine sehr gut ausgebaute Straße schlängelt sich durch das Tal. Das Fahren macht hier viel Spaß. Die Landschaft ist ebenfalls schön, aber gegenüber der Kaunertaler Gletscherstraße flacht hier das Euphoriepotenzial doch ab. Am Ende der Tour geht es nochmal über die sehr schöne Piller Höhe. Mit großem Hunger und kaputt erreiche ich wieder den Campingplatz in Ried.

Die geplante Tour über die Silvretta Hochalpenstraße konnte ich wie geplant fahren. Das Wetter ist am Vormittag leicht bewölkt. Zur Anfahrt nehme ich den 7 Kilometer langen Landecker Tunnel. Innen ist es wieder 27° warm und stinkt nach Abgasen. Weiter fahre ich durch mir aus den Nachrichten bekannte Orte wie Ischl oder Galtür. Diese Namen bringe ich mit Erdrutschen oder Lawinenabgänge in Verbindung. Sehen kann ich davon aber nichts mehr. Hier reiht sich wirklich Ort an Ort. Eigentlich darf ich die ganze Strecke bis zur Mautstelle nur 60 Km/H fahren.

Die Mautstelle der Hochalpenstraße erreiche nach circa einer halben Stunde. Für die Fahrt möchte die Dame im Häuschen € 12,- haben. Nachdem ich gestern die Kaunertaler Gletscherstraße gefahren bin, sind die Erwartungen ein wenig zu hoch. Natürlich ist es landschaftlich wieder sehr schön. Nur an das Erlebnis von gestern reicht es nicht heran. Der Ausblick auf die Abfahrt von der Bieler Höhe entschädigt aber ein wenig.

Um meine Liste von gut 100 Alpenpässen weiter abzufahren, entscheide ich mich eine etwas größere Runde zu drehen.

Die nächsten Haltepunkte sind Thüringen und Sonntag im Vorarlberg, bis ich dann fast unbemerkt am Faschinajoch vorbeifahre. In Damüls biege ich nochmal von der geplanten Strecke ab, um auch auf das Furkajoch zu kommen.

Hier gibt es auch kein Schild für die Passhöhe. Dafür ist dort eine kleine Wirtschaft mit dem Namen „Zum Charly“. Ich bestelle beim Wirt eine dunkle Wurst mit Brot und einen großen Kaffee. Nebenbei beginne ich eine nette Unterhaltung mit einem Indian-Fahrer aus der Gegend. Den verstehe ich ganz gut und er verkürzt mir meine Pause. Beeindruckend findet er, das ich die ganze Tour alleine unternehme. Wir quatschen noch über dies und das, bis ich mich wieder in den Sattel schwinge.

Als nächstes stehen noch der Flexenpass und der Arlbergpass auf dem Programm. Die Orte Lech und St. Anton werde ich mir irgendwann, bei einem weiteren Besuch in der Region ansehen. Vielleicht sollte ich auch mal im Winter herkommen. Dann sieht alles nochmal ganz anders aus.

Mein Navi möchte mich ab St. Anton wieder auf die Autobahn schicken. Ich ignoriere den Hinweis. Als Dank bekomme ich eine als Panoramastraße gekennzeichnete Route an der Autobahn entlang. Die ist auch noch Mautfrei. Nachdem ich auf dem Campingplatz zurück bin, verzurre ich die KTM wieder auf der Bühne. Der Campingplatzbesitzer war ganz interessiert an der Fiedler Bühne. Er hat sich auch Bilder gemacht. Wir haben noch eine Weile darüber und die KTM gequatscht. Insgesamt bin ich bis jetzt gut 1000 Kilometer über traumhafte Strecken gefahren. Ried als Ausgangspunkt für Tagestouren zu wählen, fand ich geglückt. Morgen verlasse ich Tirol wieder und fahre in die Wachau. Die Region ist in die Liste des UNESCO Weltkultur- und naturerbes aufgenommen. Da freue ich mich schon drauf.

Nachdem alles in Luigi ordnungsgemäß verstaut ist, verlasse ich den Campingplatz und nehme die Autobahn Richtung Innsbruck. Kurz hinter Kufstein verlasse ich Österreich, um über die A8 kurz vor Salzburg wieder einzureisen. Mein erstes Ziel ist Mattighofen. Dort ist die Firma KTM beheimatet. Ein Werksbesuch ist nicht möglich. Eine Motorradaustellung gibt es auch nicht. Einzig ein kleiner Shop mit ein wenig Merchandising-Artikeln ist zu betreten. Ich kaufe mir ein Cap als Andenken. Für die sonstigen bunten Klamotten bin ich glaub ich nicht mehr Zielgruppe.

Jetzt noch ca. 350 Kilometer Autobahn, dann bin ich in der Wachau. Als ich dort ankomme, steht an dem ausgesuchten Campingplatz „ausgebucht“. Ich fahre trotzdem rauf. Vielleicht bekomme ich einen Tipp. Einen Stellplatz hatte ich zwar angefragt, aber nicht gebucht. Zu meinem großen Erstaunen war trotzdem ein Platz für mich reserviert. Natürlich wurde es wieder auf meinem Vornamen hinterlegt.

Nachdem ich Luigi an der Servicestation wieder frisch gemacht hatte, bezog ich meinen Stellplatz, lud die KTM ab und machte mich nochmal frisch. Danach machte ich noch einen Spaziergang, um etwas zu essen. Ich fand ein griechisches Restaurant. Die Bedienung war komplett unterbesetzt. Das Essen schmeckte trotzdem sehr gut. Es war übrigens das erste griechische Restaurant, in dem es keine Giros gab.

Zum Ende ging ich noch eine kleine Runde durch das dunkle Krems. Das machte mir Lust es auch im Hellen anzuschauen. Jetzt sitze ich hier und schreibe den Blog. Um 21.00 Uhr sind es noch 21° draussen.

Der Sommer ist zurück. Aber dazu später mehr. Meine heutige Tour führt einmal um die nördliche Wachau umzu. In Gars schaue ich mir die Burgruine Schimmelssprung an. In Ihr werden über das Jahr Opern unter freiem Himmel aufgeführt. Ich finde es ein schönes Ambiente dafür.

Weiter geht’s über kleine asphaltierte Feldwege ohne Verkehr durch das Kamptal. Ich fahre durch schöne Wälder und über Hügel mit toller Fernsicht. Mehrmals halte ich an, um die Aussicht zu genießen. Fahrerisch kann ich die KTM schön laufen lassen. Es ist ein wenig wie durch die Landschaft fliegen. In Ottenschlag ändere ich die Richtung wieder auf die Donau zu.

Mittlerweile macht sich die Hitze bemerkbar. In Schwallenbach setze ich mich unter einen Baum am Ufer der Donau und mache Siesta. Das Thermometer zeigt mittlerweile 32 Grad. So richtig Lust zum Fahren habe ich nicht mehr. In Spitz esse ich noch ein mit Käse überbackenes Zigeunerbrot beim Heurigen, bevor ich zurück zum Campingplatz fahre. Danach ist Waschtag und einkaufen angesagt.

Als die Sonne hinterm Berg verschwunden ist, kühlt es sich ein wenig ab und ich gehe nochmal ein Stück an der Donau. Auf der anderen Seite sieht man das Benediktiner Stift Göttweig. Von der Hitze bin ich heute kaputt.

Am nächsten Tag habe ich die Möglichkeit von der Stiftskirche aus den Blick über das Tal auf die Donau und Krems zu werfen. Ein Motorradfahrer aus Graz erzählt mir, das es die schönste Gegend von Österreich ist. Ob es so ist kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die Gegend hat wirklich Ihren Reiz. Insbesondere finde ich das aber, wenn man die Touristenhochburgen an der Donau verlässt und sich ein wenig hügelaufwärts hält.

In Rossatz habe ich die Möglichkeit die Stiftskirche von Dürnstein von vorne zu fotografieren. Sie gilt mit ihrem blau weißem Turm als Wahrzeichen der Wachau und ist ebenfalls Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Neugierig fahre ich noch ein bißchen weiter an der Donau entlang. In dem Reisebericht der Zeitung Motorrad News war dauernd von einem Heurigen namens Pulker die Rede. Heurige sind Gastbetriebe, die in Österreich Ihre eigenen Weine verkaufen. In der Wachau reiht sich ein Heurige an den nächsten. Gefunden habe ich die Gaststätte schon, nur war ich noch etwas früh dran. Leider war noch nicht geöffnet. Am Wochenende findet in Rossatzbach die „Starnacht aus der Wachau 2018“ des ORF statt. Kennen tue ich keinen der Künstler die dort auftreten. Moderiert wird die Veranstaltung aber unter anderem von Barbara Schöneberger.

Ich hatte noch vor zwei andere Ziele anzufahren. Leider sind Motorradfahrer von der Besichtigung der Burgruine Aggstein ausgeschlossen und müssen unten am Bergfuß Ihr Zweirad auf einem Parkplatz stehen lassen. Soetwas unterstütze ich erstmal gar nicht. Die zweite Sehenswürdigkeit war die Stiftskirche in Melk. Hier sollte man schon vorm Befahren des Parkplatzes seinen Obolus entrichten. So habe ich mir eine andere Stelle für ein Foto ausgesucht. Ist nicht ganz so schön, aber reicht für mich.

Auf meiner Weiterfahrt auf der linken Donauseite kam ich auch an einer Stelle vorbei, wo ein Motorradfahrer nicht so viel Glück, wie ich auf meiner Tour hatte. Als ich dort ankam, waren die Sanitäter gerade dabei, Ihn in den Krankenwagen zu schieben. Die Besatzung des Rettungshubschraubers ging zurück zum Einsatzgerät. Es macht sich bei mir ganz gut, nicht den Respekt vor den Gefahren des Motorradfahrens zu verlieren. Von hier aus wünsche ich natürlich gute Genesung.

Da heute wieder knapp 30 Grad sind, fahre ich alsbald zurück zur Donau und dann zum Campingplatz nach Krems. Für heute habe ich genug gefahren.

Stattdessen besichtige ich Krems. Viele alte schöne Gemäuer bekomme ich zu sehen. Über Steinpflaster laufe ich einmal längs durch die Stadt.

Rechts und links zweigen immer kleine Gassen oder Durchgänge zu schönen Innenhöfen vom Weg ab.

Natürlich mache ich einen Stop in der Destillerie Bailoni und nehme noch ein zwei Mitbringsel mit. Den Rückweg gehe ich entlang der Donau bis zum Campingplatz. Anschließend vertäue ich die KTM auf der Rampe von Luigi. Da es die nächsten zwei Tage regnen soll, suche ich mir lieber einen trockenen Ort.

Hallo, ich bin der neue Schlossherr „Vonundzuaufunddavon“ von Issigau. Der Ort Issigau liegt in Oberfranken. Achso – und hier scheint die Sonne. Mit Hilfe der App womo-stellplatz.eu habe ich diesen Campingplatz gefunden. Für die nächsten 3 Tage möchte ich hier bleiben und ein wenig die Gegend erkunden.

 

Die nächste Dreiländereck-Tour war am folgenden Tag Programm. Aber nur Bundesländer. Von Bayern über Thüringen und Sachsen ging’s zurück nach Bayern.

Auf dem Weg lag die Stadt Schleiz, mit dem berühmten Schleizer Dreieck. Dabei handelt es sich um den ältesten Straßenrundkurs Deutschlands. Das erste Rennen fand 1923 statt. Mit die größte Motorsportveranstaltung war wohl die gesamtdeutsche Meisterschaft im Jahr 1950 mit bis zu 250.000 Besuchern.

Die Strecke ist circa 7 KM lang und führt über eine normale Landstraße und auch teilweise durch die Stadt Schleiz. Es werden hier immer noch Rennen ausgetragen.

Im Süden von Hof liegt das Erholungsgebiet Untreusee. Vielleicht schon ein Widerspruch in sich. Vom Seeufer aus beobachtete ich, wie eine Mannschaft in die Paddelweise des Drachenbootfahrens eingewiesen wurden. Ich blieb solange, bis das Boot bestiegen war und sich vom Ufer entfernte. Von dort aus fuhr ich wieder zum Schloss zurück, da ich mich nicht mehr richtig auf das Fahren konzentrieren konnte. Nachmittags gibt’s ja ganz Oldshool die Fußball-Bundesliga im Radio. Nebenbei genieße ich die Zeit und die Sonne.

Am letzten Tag meiner Tour werde ich das Motorrad stehen lassen. Heute möchte ich -so gut es geht- die Seele baumeln lassen. Ein wenig lesen, Werder Bremen im Radio verfolgen usw. Morgen wird aus der Urlaubstour eine Arbeitstour. Dazu besuche ich meinen alten Betrieb in Glauchau und werde eventuell auf dem Betriebsgelände übernachten. Am Dienstag geht’s zu einer weiteren Niederlassung und von dort Richtung nach Hause.

Auf meiner Liste der wichtigsten Alpenpässe, möchte ich im nächsten Jahr die Grand Alpes in Frankreich fahren. Für die Tour benötigt man nur mit dem Motorrad, so denke ich, etwa 14 Tage hin und zurück aus Norddeutschland.

Vielleicht findet sich jemand, der Lust, Zeit und Gelegenheit hat, mit mir diese Erfahrung gemeinsam zu erleben. Über das Kontaktformular kannst Du mit mir in Verbindung treten.

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