18/03/2024

Schwarzwald 2018

Für die Grand Alpes reichte der Urlaub leider nicht. So haben wir als Club der 50er beschlossen, dieses Jahr den Schwarzwald unsicher zu machen.

Die erste Etappe von Bremen nach Schlüchtern bei Fulda wurde zu einer echten Herausforderung.

Nachdem wir den Kaiser Wilhelm in Porta Westfalica besucht hatten, kehrten wir bei Günthers Kurve ein. Da die Temperaturen sich der 30 Grad Marke näherten, suchten wir uns ein schattiges Plätzchen, um uns bei Kuchen oder Salat ein wenig auszuruhen.

Mein Motorrad freundete sich derweil so mit einer Torx-Schraube an, das diese uns fortan in meinem Hinterreifen begleitete

Leider verlor der Reifen schleichend an Luft. Mit zunehmender Fahrzeit fing das Motorrad ständig an zu Schlingern. Zum ersten Mal habe ich bei dieser Gelegenheit ein Reifenpilot ausprobiert. Wahrscheinlich wegen der hohen Temperaturen, das Thermometer zeigte mittlerweile 32 Grad, härtete das Dichtmittel nicht richtig aus. Bei jeder Kontrolle quoll die weiße Soße an der Schraube heraus. Gegen 19.00 Uhr erreichten wir durchgeschwitzt und erschöpft aber heile das Landhotel Weining in Schlüchtern.

5 Minuten nach unserer Ankunft öffnete der Himmel seine Schleusen.

Nach einer kleinen Geburtstagsfeier und einer gewittrigen Nacht haben wir uns beim Frühstück wieder getroffen. Das Landhotel Weining ist sehr zu empfehlen.

Der zweite Anreisetag verlief ohne Probleme. Der Reifen hielt seinen Druck konstant.

In Walldüren warteten wir bei einem Eis den Abzug der Gewitterfront ab.

Weiter ging es bis nach Sinsheim. Das Thermometer kletterte bis auf 34 Grad. Wir ließen uns aber nicht davon abhalten, uns das Stadion von 1899 Hoffenheim von außen anzusehen. Obwohl niemand in der Nähe war, meldete sich der Ordnungsdienst über eine Sprechanlage bei uns, weil Thomas es gewagt hatte, sich ins Gras zu legen. Andere Länder andere Sitten.

Gleich um die Ecke befindet sich das Technikmuseum. Dort ist unter anderem eine Concorde ausgestellt. Der Rest der Fahrt war heiß aber problemlos.

Kaputt, aber zufrieden erreichten wir unser Heim für die nächste Woche.

Das Mobilheim hat 3 Schlafzimmer, Küche und Bad. 50m weg ist aber auch das nächste Waschhaus – für alle Fälle.

Als letztes geht es ins Restaurant auf dem Platz.

Am Montag habe ich als erstes nach dem Frühstück bei der Firma Limbächer in Filderstadt angerufen. Der hat die gewünschten neuen Reifen auf Lager. Da wir sowieso dort hinfahren wollten, habe ich für Dienstag gleich einen Termin für den Reifenwechsel bekommen.

Danach starteten wir eine Einführungsrunde über Altensteig bis Nagold, wo wir uns mit frischem Geld versorgten und ein Eis in der Altstadt genossen.

In Calw gingen wir noch kurz einkaufen. Wir wollten rechtzeitig vor dem angekündigten Unwetter wieder zurück auf dem Campingplatz sein. Leider fehlten circa 8 Minuten. Unsere Klamotten regneten noch vor Ankunft durch.

Den Reifentermin am Dienstag haben wir überpünktlich wahrgenommen. Um trotz Regenunterbrechungen rechtzeitig dort zu sein, sind wir schon um 10.00 Uhr losgefahren. Weil aber keine Regenschauer uns kreuzten, kamen wir schon um 11.15 Uhr bei Limbächer an.

Die Abgabe meiner V-Strom verlief sehr freundlich. Ich wurde gleich als typischer Norddeutscher erkannt.

Danach schauten wir uns ALLE 1500 Motorräder an. Wie bei meinem letzten Besuch staunten wir über die riesige Auswahl an Motorrädern. Es soll sich nach Angaben der Mitarbeiter um den größten Motorradhändler in Europa handeln.

Wir stärkten uns im hauseigenen Bistro. 1,5 Stunden früher als erwartet war die Suzuki wieder voll einsatzfähig.

Auf dem Rückweg legten wir dann doch einen ungeplanten Stop von einer halben Stunde an einer Bushaltestelle ein. Bei dem Wolkenbruch wollten wir nicht wieder völlig durchregnen. Die Schauerneigung nahm zusehends ab. Zum Schluss sind wir nochmal Lebensmittel einkaufen gegangen, damit wir uns am Abend was kochen konnten.

Der Mittwoch war der erste Tag, an dem das Wetter es zuließ, das wir ausgiebig Motorradfahren konnten und wollten. Die Temperaturen bewegten sich dabei zwischen 10 und 16 Grad.

Bei unserem ersten Stopp besichtigten wir dir Klosterkirche von Klosterreichenbach. Ein wenig Kultur schadet ja nicht. Zuviel sollte aber auch nicht sein. Deshalb hielten wir beim nächsten Mal wieder standesgemäß an Bruno’s Motorradmuseum an.

Hierbei handelt es sich um eine private Oldtimersammlung auf dem Dachboden eines Bus- und Taxiunternehmens.

Zu liebevoll restaurierten Oldtimern wurden Szenen aus der guten alten Zeit nachgestellt.

Unsere Tour führte weiter über sehr kurvige kleine Straßen. Leider gibt es zur Zeit viele Baustellen und Sperrungen, sodass wir immer wieder unsere geplante Route verlassen mußten.

Unsere letzte Pause verbrachten wir in Kniebis Hütte, einem bekannten Ausflugsort.

Immer wieder bot sich uns ein schönes Panorama über die schwarzwälder Berge.

Am Abend bekamen wir noch Besuch von einem Großcousin meiner Frau. Ihn hat es von der Insel Rügen über Rostock nach Karlsruhe verschlagen. So verbrachten wir noch einen netten Grillabend.

Der Donnerstag war Fahrtag. Wir sind vom Nordschwarzwald über den Feldberg in den Südschwarzwald gefahren. Ziel war der Hasenhorn Coaster in Todtnau.

Es handelt sich dabei um die 2,9 Kilometer lange spektakuläre Sommerrodelbahn. Für 10 Euro fährt man mit dem Sessellift zur Bergstation. Runter fährt man angeschnallt im Schlitten auf einer Rohrbahn. Es ist möglich, ohne zu Bremsen die Talstation zu erreichen. Es erfordert aber ein wenig Mut.

Insgesamt sind wir 360 Kilometer mit vielen Kurven und schönen Ausblicken gefahren. Deswegen sind wir hergekommen.

Am letzten Tag des Aufenthaltes sind wir zu Louis nach Karlsruhe gefahren. Eigentlich wollten wir uns noch das Schloss ansehen. Aber nirgends war in der Nähe eine Möglichkeit um unsere Motorräder abzustellen. Ebenfalls waren die meisten Zugänge durch Schlagbäume und Sicherheitspersonal versperrt, da nebenan der Sitz des Bundesverfassungsgericht ist. Ansonsten ist der Verkehr großstadtgleich – also nix wie wieder weg.

Auf unserem Rückweg zum Campingplatz lag noch das Fahrzeugmuseum Marxzell. Seit 50 Jahren sammeln die Inhaber alles historische aus dem Fahrzeugbereich.

Das Museum stellt 329 Motorräder, 250 Autos, 105 Traktoren, 8 Lokomotiven und viel, viel, viel mehr aus.

Die Menge an Exponaten hat mich sofort fast erschlagen. Man weiß nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Die Ausstellung erstreckt sich über 3 Etagen.

Das Besondere an dieser Ausstellung ist das die Modelle in ihrem Zustand belassen wurden, wie sie von den Besitzern übernommen wurden. Der Geruch nach altem Öl, Staub und Feuchtigkeit unterstreicht das besondere Erlebnis.

Zum Schluss landete ich noch in einem alten Kinosaal, wo alte Filme gezeigt wurden.

Ein Besuch im Fahrzeugmuseum Marxzell ist ein ganz besonderes Vergnügen. Um alles zu entdecken, braucht man mehrere Tage. Die Öffnungszeiten sind täglich von 14.00 – 17.00 Uhr.

Nach der Rückkehr ging es ans Klamotten packen und noch ein wenig WM gucken.

Den ersten Teil der Rückfahrt fuhren wir per Autobahn bis Bingen am Rhein und setzten per Fähre nach Rüdesheim über. Mein Geschmack trifft weder der eine noch der andere Ort. Alles sieht alt aber nicht historisch aus und nur für den Tourismus ausgelegt.

An der nächsten Möglichkeit verließen wir Rüdesheim Richtung Weinberge. Mein Navi wies mir eine sehr kuriose Strecke. An einem Abzweig hätten wir einfach links abbiegen können. Stattdessen wurde es ein Kilometer langer Umweg, um auf die gleiche Strecke kommen.

Trotzdem erreichten wir unser Quartier für die Nacht. Ich hatte für uns das Hotel Rödger Hof in Wilnsdorf ausgesucht. Unsere Motorräder fanden Platz in der Garage. Als ich nach Abendessen fragte, bekamen wir zur Antwort, das die Wirtin uns zu einem Restaurant in der Nähe bringen würde und uns auch nach dem Essen wieder abholen wollte. Das Abschlussbier auch noch auf’s Haus. Die Einrichtung des Zimmers ist alt aber in Ordnung.

Den zweiten Teil der Rückreise absolvierten wir ohne Probleme. Quer durch das Sauerland führen wir bis kurz vor Bad Wünnenberg. Dort genossen wir nochmal die weite Sicht über das Land.

Bis Minden ging es in einer Stunde per Autobahn. Danach gab’s nochmal Erdbeerkuchen und Kaffee. Und ab nach Hause.

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