19/03/2024

Suzuki V-Strom 1000 ABS

Angefangen hat alles mit einer Probefahrt mit einer nagelneuen V-Strom des Modelljahres 2017. Der Händler meines Vertrauens „Bergmann und Söhne in Bremervörde“ übergab mir ein jungfräuliches Exemplar zur Probefahrt.

Seit diesem Modelljahr verfügt die V-Strom neben einigen Änderungen ein Kurven-ABS. Die Probefahrt führte mich von Bremervörde zur Elbinsel Krautsand und zurück. Entgegen der rappelnden nach außen stehenden Zylinder der BMW, lief die Suzuki wunderbar ruhig. Durch das lockere und unaufgeregte Handling bekam ich sofort großes Vertrauen in die Maschine. Die geliehene „Frau Strom“ gab ich dadurch dem Händler mit bis an die Kante angefahrenem Hinterreifen zurück. Ich war infiziert.

Suzuki V-Strom 1000 ABS – 2014

Die nach langem Suchen herausgefilterte Suzuki V-Strom 1000 ABS aus privater Hand stammt aus dem Jahr 2014 und hatte beim Einzug in unsere Garage gut 4000 KM auf dem Tacho. Die Farbangabe „Weiß“ ist nur ein wenig am Tank und an dem Entenschnabel zu erkennen. Den hat übrigens nicht BMW erfunden. Er wurde zum ersten Mal an der Suzuki DR 800 Big verbaut.

Die Ausstattung kann ich als sehr gut beschreiben. Als Sondermodell „Big“ ist ein sündhaft teures, aber kleines Koffersystem mit TopCase, Sturzbügel, ein Motorschutz aus Kunststoff und Handschützer verbaut. Serienmäßig kommt sie schon mit Traktionskontrolle und ABS daher. Zusätzlich hat der Vorbesitzer der V-Strom schon einen Arrow Schalldämpfer für den besseren Klang spendiert. Ebenfalls geben die Zusatzscheinwerfer bei Dunkelheit ein wesentlich besseres Licht ab.

Cockpit V-Strom 1000

Die Probefahrt absolvierte ich gemeinsam mit meiner Frau. Wichtig war mir, das auch sie bequem sitzen kann. Für die gemeinsame Fahrt brauchte ich nicht einmal die Werkseinstellung des voll einstellbaren Fahrwerks ändern. Für die Änderung der Federvorspannung des Federbeins wäre dafür sogar ein Handrad vorhanden, das wie die anderen Versteller mit Klicks arbeitet.

Handrad zur Verstellung des Federbeins

Beim Fazit meiner Frau bestätigte sie der V-Strom einen besseren Sitzkomfort als meiner BMW R 1200 GS. Gleiches bestätigte auch mein Sohn.

Wie fährt sich nun dieses Motorrad. Der verbaute V2 läuft sehr vibrationsarm. Das maximale Drehmoment von 100 NM liegt schon bei 4000 U/min an. Das entspricht im 6. Gang dem Landstraßen-Tempo. Ohne hohe Drehzahlen kommt die Suzuki V-Strom 1000 ABS gut in die Pötte. Es ist möglich, im letzten Gang spontan und spritzig zu überholen ohne schalten zu müssen. Als Dieselfahrer liebe ich diese Art der Kraftentfaltung.
Sie ist eine unauffällige Begleiterin. Alle Fahraktionen gelingen ohne viel Aufwand. Selbst Wenden bei vollem Lenkeranschlag gelingt einfach so. Die Sitzposition ist entspannt. Schön ist auch, das die Bordelektronik nicht überfrachtet ist. Eine Wippe nach oben oder nach unten gedrückt gibt Auskunft über die wichtigsten Informationen. Zwei Tageskilometerzähler, Verbrauch, Restreichweite und Bordspannung umfasst das Menü. Permanent werden die Kühlwassertempratur und der Tankinhalt angezeigt. Persönlich schön finde ich den großen analogen Drehzahlmesser und die digitale Anzeige der Geschwindigkeit. Der Spritverbrauch liegt bei circa 4,5 Liter auf 100 KM. Ein Ölverbrauch habe ich auf den letzten 7.500 Kilometern nicht feststellen können. Eigentlich fehlt nur der Tempomat der GS auf langen Touren.

Ein Kritikpunkt an dem Motorrad ist die Programmierung des Steuergeräts. Im 2. und 3. Gang ist die Leistung im unteren Drehzahlbereich extrem eingedämmt. Es kann dabei zu Zündaussetzern und zum Absterben des Motors kommen. Mir ist es beim Anbremsen einer Kurve passiert. Nach der Schrecksekunde setzte der Motor genauso plötzlich wieder ein und ich befand mich auf der Gegenfahrbahn wieder. Gott sei Dank kam nichts entgegen. Suzuki tauschte mir das Steuergerät kostenlos gegen eine neuere Version aus. Seither ist dieses Problem gelöst. Für den einzigen Defekt bisher konnte die V-Strom aber nichts. Das war eine eingefahrene Schraube im Reifen auf unserer Schwarzwald-Tour. Ansonsten funktioniert sie einfach.

Für mein persönliches Wohlbefinden habe ich über die Zeit an der V-Strom noch einen automatischen Kettenöler, eine MRA Touringscheibe mit Spoiler und kurze Lenkerhebel nachgerüstet. Für die Orientierung benutze ich ein Garmin 395 LM. In die Saison 2019 starte ich mit neuen Oxford-Heizgriffen. Für noch besseren Sitzkomfort teste ich auch noch eine Sitzbank der Firma Shad. Dadurch sieht die Maschine auch etwas besser aus.

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