Ein Wochenendtrip mit Luigi sollte nach Ostfriesland gehen. Auf dem Programm stand das Otto-Hus in Emden und das Auto- und Spielzeugmuseum in Norden. Donnerstag Nachmittag quälten wir uns über verstopfte Autobahnen durch Bremen, Oldenburg bis hinter Leer. Freie Fahrt hatten wir eigentlich gar nicht.
Als ersten Übernachtungsplatz hatten wir uns den Wohnmobilstellplatz „Am Binnenhafen“ in Emden ausgesucht. Von dort aus kann man zu Fuß innerhalb kürzester Zeit die Innenstadt erreichen. Ein Anruf kurz vor 18.00 Uhr am Vortag beim Hafenmeister blieb trotz Öffnungszeit unbeantwortet. Am nächsten Morgen kam der Rückruf gleich mit der Beschwerde, wir hätten uns gleich zwei Mal außerhalb der Öffnungszeit gemeldet. Auf den Hinweis das bei Google 18.00 Uhr eingetragen sei, überhörte er geschickt mit der Aussage, er ginge eh danach nicht ans Telefon. Manchmal ist die Art der Menschen in Ostfriesland wohl irgendwie anders. Sei es drum.
Eine Reservierung ist auf dem Platz nicht möglich. Wir hatten Glück und ergatterten den letzten freien Platz. Jetzt sahen wir auch, das die Anwesenheitszeiten auf 17.00 Uhr verkürzt worden sind. Ansonsten sind Strom, Toiletten und Duschen vorhanden und sauber und funktionieren gegen Münzeinwurf. Beim Bezahlen am nächsten Tag fragte ich aus Versehen bis wann wir den Platz verlassen müssten. Daraufhin maulte er mich an, das doch alles auf der Quittung steht, die er mir aber noch gar nicht ausgehändigt hatte. Aber freundlich war er ansonsten.
Nach der Ankunft suchten wir den ganz in der Nähe befindlichen Supermarkt auf und versorgten uns mit Lebensmitteln. Zum Abend machten wir noch einen Spaziergang ins Zentrum. Mit einsetzender Dämmerung breitete sich irgendwie eine besondere Stimmung aus. Wir gingen am Rathaus Richtung Otto-Hus. Dabei fiel uns auf, das das Grün der Fußgängerampeln als Ottofigur leuchteten.
Gegenüber vom Otto-Hus standen drei Bronzestatuen am Geländer. Kurz bevor wir diese erreichten, wurden wir von Passanten gewarnt, wir sollten uns nicht anspucken lassen. Bei den 3 Figuren handelt es sich um die Delftspucker, drei Lungerbrüder, die tatsächlich von Zeit zu Zeit über den Weg ins Hafenbecken spucken.
Als nächstes haben wir noch das alte Hafentor fotografiert. Auf dem Rückweg drang Musik zu uns. Wir folgten den Geräuschen und kamen an dem wöchentlichen SommerOpenAir in Emden an. Wie in Wilhelmshaven und Bremerhaven findet auch in Emden von Juni bis September einmal in der Woche ein Live Konzert statt.
An diesem Abend spielte die Band Accuracy aus Leer Rock und Hardrock. Der Platz vor der Bühne war gut gefüllt. Das Wetter hielt mit der guten Laune mit. Es schauerte erst unmittelbar nach dem letzten Lied wieder los. Danach ging es zurück zu Luigi.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen sind wir in die Kunsthalle gegangen. Die Ausstellung über expressionistische Werke fand ich einfach nur doof. Das ist nicht meine Welt. Der eigentliche Grund für den Besuch war aber auch die Ausstellung über Otto Waalkes, den Götterboten von Ostfriesland. Er ist in Emden geboren und aufgewachsen. In der Ausstellung sind viele Bilder, Requisiten und Preise ausgestellt. Ebenfalls konnten wir uns Ausschnitte von Shows ansehen. Die Ausstellung war ein sehr schönes Erlebnis und auch ein Blick in die eigene Vergangenheit. Schließlich sind wir mit Otto Waalkes aufgewachsen.
Auf dem Rückweg machten wir nochmal Halt im Otto-Hus. Dort befindet sich ebenfalls eine Ausstellung in den oberen zwei Stockwerken. Im Erdgeschoss kann man ein wenig Trödel zu Otto erstehen. Insgesamt finde ich das Otto-Hus aber nicht so toll.
Unser zweites Ziel war das Auto-und Spielzeugmuseum in Norden. Das liegt nur eine halbe bis dreiviertel Stunde von Emden weg. Den Eingang kann man gar nicht verfehlen. Er besteht aus einem Bogen aus 4 Porsche 924.
Zuerst stärkten wir uns jeder in dem Restaurant Boxengasse mit einem XXL-Schnitzel mit Spätzle. Das war sehr lecker und preiswert. Für Menschen mit etwas größerem Hunger bietet der Wirt auch noch ein Monsterschnitzel für € 52,50 an. Wer es alleine aufisst, braucht es auch nicht bezahlen. Von den insgesamt 162 Personen die es versucht haben, hat es aber noch keiner geschafft.
Danach ging es in die Ausstellung nebenan. Ich fühlte mich sofort an das Fahrzeugmuseum in Marxell erinnert. Der größte Unterschied ist aber, das es hier aufgeräumt ist und man alle Exponate gut besichtigen kann. Einige besondere Stücke sind auch darunter. Zum Beispiel gibt es ein paar Filmautos oder auch Fahrzeuge mit prominenten Vorbesitzern. Dazu gibt es Spielzeug, Schilder und andere Ausstellungsstücke vergangener Tage. Alles in allem eine recht kurzweilige Runde, für die wir ungefähr eine Stunde benötigten.
Den nächsten Übernachtungsplatz fanden wir in Dornumersiel in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz und Hafen. Von Luigi aus können wir das Meer und Langeoog sehen. Die sanitären Anlagen des Campingplatz dürfen wir mitbenutzen. Alles ist hier so gut wie neu und sehr sauber. Das Wetter ist ganz entgegen der Ankündigung super. Nun chillen wir bis Sonntag in Ostfriesland und fahren dann wieder zurück nach Hause.