21/11/2024

Kreuzfahrt in die Karibik

Wir haben eine 35-tägige Kreuzfahrt in die Karibik gebucht. Mitte Januar soll es mit Mein Schiff 3 der TUI-Cruises auf Hochzeitsreise gehen. Die Route führt von Bremerhaven über Madeira in die Karibik und über Teneriffa wieder zurück nach Bremerhaven. Die Vorfreude ist riesig und die Aufregung steigt langsam an. Was sollen wir bloß auf eine 5-wöchige Reise einpacken? Wir haben noch nie eine Kreuzfahrt unternommen? Halten wir es überhaupt solange auf dem Schiff aus?

Die letzten Reiseunterlagen sind von der Reederei angekommen. Unsere Reisepässe sind gültig und auf aktuellen Stand. Jetzt geht es ans Kofferpacken. Die ersten Kleinigkeiten haben wir zusammen getragen. Was nimmt man eigentlich für 5 Wochen an Gepäck mit? Wahrscheinlich haben wir ein eigenes Gepäckabteil.

Die Aufregung steigt. Alle Klamotten sind eingepackt. Mit 2 großen und 2 kleinen Koffern tigern wir los. Das Taxi bringt uns zum Bahnhof. Nochmal schauen wir uns die aktuelle Position der Mein Schiff 3 an. Wer Lust hat, kann uns dabei verfolgen.

Pünktlich um 14.00 Uhr können wir unser neues Zuhause entern. Das Einchecken klappt wunderbar. Die Kabine ist toll. Muss sie auch, wir wollen uns 35 Tage und Nächte wohlfühlen. Leicht beschipst vom Champagner gehen wir das erste Mal essen. Die noble Brause und mit Schokolade umhüllte Erdbeeren ist ein Geschenk von unseren Trauzeugen. Was für ein Auftakt. Vielen lieben Dank dafür.

Mit 3 Stunden Verspätung verlässt die Mein Schiff 3 Bremerhaven zu unserer ersten Kreuzfahrt. Die letzten beleuchteten Schiffe und Anlagen lassen wir hinter uns. Der Kapitän macht uns schon richtig Bock auf Windstärke 8 und 4 Meter Wellen. Schaun mer mal.

Die erste Nacht an Bord war sehr unruhig. Der Wind erreichte Stärke 10. Wir sind ein wenig im Bett herum gerollt. Am Morgen haben wir versucht, unser Frühstück im SB-Restaurant einzunehmen. Durch den starken Wellengang liefen alle recht unkoordiniert durch die Gegend. Die Laune war deswegen als etwas angespannt zu bezeichnen. Fälschlicherweise haben wir einen Kaffeebecher, mit ein wenig Milch gefüllt, einfach auf den Tisch gestellt. Die Schlange am Automaten war einfach zu lang. Und schwupps machte sich der Becher ohne unser Zutun vom Tisch. Gegen Mittag ließ der Wind endlich nach.

Der Grund für den abflauenden Wind war das Erreichen der Meerenge zwischen Dover und Calais. Endlich ließ sich auch die Sonne sehen. Nach Anbruch der Dunkelheit haben wir das erste 5-Gänge Abendessen genossen. Dabei konnten wir ganz in Ruhe die leckeren Speisen und den guten Service genießen. Heute Abend gehen wir noch ins Theater. Dort wird sich der Kapitän mit seinen Vertretern vorstellen.

Das mit der Vorstellung de äs Kapitäns hat dann doch nicht geklappt. Er musste auf der Brücke bleiben, da es am Abend eine Notausschiffung per Helikopter zu betreuen gab. Der zweite Seetag ging herrlich ruhig von statten. Zum Frühstück suchten wir uns ein Restaurant mit Bedienung aus. Da war nicht so ein Gewusel wie am Buffett. Anschließend nutzten wir die Treppenanlage über 10 Stockwerke als Fitnessanlage. Wir wollen zum Beginn der Landausflüge wieder kraft- und ausdauermäßig auf der Höhe sein. Beim Spaziergang auf Deck entdeckten wir die blaue Ecke mit Glasboden. Dort konnten wir windgeschützt einen Moment verweilen.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen meiner ersten Thai-Massage. Wir haben das als Paar-Event gebucht. Das ist schon ein besonderes Erlebnis, wenn die Massierende mit ganzem Körpereinsatz die Muskeln, Bänder und Sehnen walkt. Herrlich entspannt konnten wir am Ende noch ein paar Schweinswaale vor uns im Wasser springen sehen. Ob die mit zum Programm gehörten? Nach dem anschließenden Schläfchen haben wir uns am Abend die Lieder von Bad Tamper Joe angehört, eine Acoustic Blues Guitar Revue. Das hat uns beiden sehr gut gefallen. Gleich geht’s nochmal ins Theater. Der Kapitän wills nochmal versuchen.

Die See wird am Abend wieder rauer. Wir befinden uns mittlerweile in der berüchtigten Biskaya. Hier blässt der Wind zwischen Oktober und Februar besonders heftig. Wird schon werden. Dafür sollen wir morgen schon bis zu 16 Grad Lufttemperatur bekommen. Dazu gibt’s schon die erste Stunde Zeitverschiebung oben drauf.

Der 3. Seetag verlief relativ entspannt. Der Muskelkater von der Thai Massage verhinderte allerdings weitere sportliche Aktivitäten. Ein Highlight dieser Reise war die Hypnose-Show. Bisher habe ich so etwas nur im Fernsehen schauen können. 25 Menschen ließen sich von Aaron hypnotisieren. Die Damen und Herren spielten danach Luftinstrumente, wußten nicht mehr, wie sie heißen oder erkannten ihren Ehemann nicht mehr. Das fanden wir wirklich beeindruckend. Morgen gibt’s einen Vortrag über Madeira. So langsam bereiten wir uns auf den ersten Landgang der Kreuzfahrt vor. Mittlerweile ist die Tagestemperatur auf 16 Grad gestiegen. Die dicke Jacke kann also schon im Schrank bleiben.

Heute ist der 4. Seetag. Wir sehen Wasser, Wasser und nochmal Wasser. Gut 5000 Schritte sind’s heute geworden. Der übrige Tag war mit lecker Essen und ausruhen gefüllt. An die 5-Gänge Menüs am Abend kann man sich wirklich gewöhnen. Mal sehen, was die Waage nach 35 Tagen davon hält. Eben haben wir Aaron Hypnose im Treppenhaus getroffen. Für Samstag haben wir ein Date ausgemacht. Ich bin sehr an den Möglichkeiten der Hypnose interessiert. Vielleicht kann mir das bei der Bewältigung der Vergangenheit helfen. Morgen ist unser erster Landgang in Funchal auf Madeira. Wir sind gespannt auf den Ort und ob wir überhaupt noch gerade an Land gehen können.

Heute Abend chillen wir kurzärmelig auf dem Balkon und genießen die Apfelschorle.

Um 7 Uhr morgens fahren wir an Funchal vorbei, um eine Stunde später anzulegen. Wir gehen aber erstmal in Ruhe frühstücken. Anschließend packen wir unseren Rucksack und gehen von Bord.

Auf dem Weg zur Stadt kommen wir am Museum von Christiano Ronaldo vorbei. Er kommt von Madeira. Weiter geht’s zur Seilbahn auf den Monte. Oben angekommen gehen wir spazieren. Erst durch urwaldähnliches Gelände. Das erinnert mich an Neuseeland. Später gehen wir noch durch das Bergdorf.

Von hier aus fahren die Korbschlitten ins Tal hinab. Wir fahren lieber mit der Seilbahn herunter, um nochmal das herrliche Panorama zu genießen. Unten gehen wir nochmal zum Strand und durch die kleinen Gassen mit Restaurants.

Um 17 Uhr treffen wir pünktlich auf dem Schiff ein. Nach Madeira wollen wir nochmal wieder kommen, um dann mit Motorrad über die Insel zu fahren.

Kurz vor der Abfahrt machte gegenüber die AidaStella fest. Sie wird über Nacht im Hafen liegen. Für uns geht es aber jetzt 6 Tage über den Atlantik. Zum Glück haben wir jetzt 6 Seetage. Die brauchen wir auch. Uns beide hat irgendein Virus heimgesucht. Wir liegen als die Kotz-Kometen in Karantäne auf unserer Kabine.

Heute Seetag – zum Glück. Wir haben den ganzen Tag das Kabinenleben genossen. Der Service dazu ist super. Essen nach Wahl(natürlich Magenfreundlich) auf die Kabine. Die Mittelchen des Arztes tun ihr Übriges. Nach 24 Stunden wurde die Karantäne schon wieder aufgehoben und die Kreuzfahrt kann weitergehen. Heute Abend noch ein wenig auf dem Balkon ausruhen. Morgen haben wir ja wieder Seetag.

Dieser Seetag ist sehr ruhig verlaufen. Die Auswirkungen des Virus haben sich fast vollständig verflüchtigt. So konnten wir weiter entspannen. Am Abend überqueren wir das erste Mal mit dem Schiff die Mitte des Atlantiks. Dabei ist die Taufe durch den Gott des Meeres Neptun ein Seemannsritual, welches man, aus Gründen der Unversehrtheit, unbedingt über sich ergehen lassen sollte. Hat auch gar nicht weh getan. So können wir geruhsam dem Fortgang der Reise entgegen sehen.

Die nächsten 2 Seetage verliefen relativ ereignislos. Rechts Wasser, links Wasser, unten wohl Wasser, nur oben nicht. Die Tage gehen trotzdem gut rum. Das Aufregendste ist die ständige Umstellerei der Uhr. Aber heute Nacht haben wir die Zeit der Karibik (minus 5 Stunden) erreicht.

Dazu haben wir am Abend den 3. Teil des Hochzeitsgeschenk genossen. Nach Champagner und Schokoladenfrüchten war heute ein 4-Gang Menü im Steak-Restaurant vorgesehen. Ein wirklich nobler Schuppen. Man konnte zwischen verschiedenen Griffen für das Steakmesser wählen. Ich habe mich für Griffe aus Perlmutt entschieden. Ob’s dadurch besser geschmeckt hat, weiß ich nicht. Aber das Essen und die Bedienung waren erstklassig. Den Rest des Abends werden wir bei einem Cognac verdauend auf Balkonien verbringen.

Nach einem weiterem Seetag unserer Kreuzfahrt war der erste Aufenthalt in der Karibik angesagt. Morgens um 7 Uhr landeten wir mit der Mein Schiff 3 in St. Johns auf Antigua an. Für diesen Tag haben wir einen Ausflug mit Kajak in die Mangroven und Schnorcheln an einem Korallenriff geplant.

Nach einer 90 Minütigen Anfahrt bekamen wir Flossen und Brille gereicht. Die Einweisung ins Schnorcheln bekam ich von meiner Ehefrau, die im Tauchen recht versiert scheint. So paddelten wir Richtung Riff. Durch den Klimawandel war dieses Riff aber schon weiß gefärbt. Die Korallen waren allenfalls beige und ein paar bunte Fische waren doch zu sehen. Das Schlimmste an dieser Tour waren aber die deutschen Touries, die sich weder an irgendwelche Anweisungen halten konnten, sich überall vordrängeln mussten und sich am Ende noch beschwerten. Echt anstrengend.

Nach einer Bootsfahrt wurden wir zu unseren Kajaks geführt. In der Gruppe fuhren wir am Gewässerrand einmal um eine Insel umzu, an deren Fuß eigenartige Wurzeln ins Wasser ragten. Ich glaube, im Spreewald wären bei einer Kanutour eindrucksvollere Bilder zu sehen gewesen. Spaß hats trotzdem gemacht. In den folgenden 90 Minuten ging es im Kleinbus wieder zurück zum Schiff.

Vom Schiff hatten wir nochmal einen schönen Überblick über die Hafenstadt St. Johns. In der folgenden Nacht fahren wir weiter nach Basseterre auf der Insel St. Kitts.

Gegen 7 Uhr liefen wir in den Hafen von Basseterre ein. Erstmal ließen wir uns nicht von der allgemeinen Hektik anstecken und gingen gemütlich Frühstücken. Danach entschlossen wir uns Basseterre zu Fuß und ohne Führung zu erkunden. Nach der ersten Angespanntheit war das genau die richtige Entscheidung. Nachdem wir die Tourieneppzone hinter uns gelassen hatten, konnten wir in Ruhe erste Eindrücke sammeln. Die viel beschworene Gelassenheit der Bewohner war irgendwie nicht zu sehen.

Viele der Gebäude sind kaputt oder verfallen. Aber einige herausstechende Highlights gibt es zu sehen. Es gibt Hotels, Ferienanlagen und Villen, die in einem guten Zustand sind.

Auf einem Markt konnte man regionale, selbst angebaute Produkte erwerben. Sehr angenehm empfanden wir, das wir nicht ständig von den Anbietenden zum Kauf animiert wurden.

An vielen Stellen sind die Überreste der Besatzungszeit zu sehen. Es gibt Denkmäler, rote Telefonzellen oder ähnliches zu bestaunen. Weiter führte uns unser Weg in den Park der Unabhängigkeit. Hier machten wir eine kleine Pause unter den alten Bäumen.

Ein weiteres Überbleibsel der Besatzungszeit ist der katholische Glauben. Wir nahmen uns die Zeit, die Kirche am Park zu besichtigen. Im Inneren konnten wir einer Putzfrau beim singen zuhören. Ihre Stimme füllte das komplette Gebäude. Anschließend verfiel sie anscheinend in ein Zwiegespräch mit Gott um anschließend weiter den Boden zu wischen.

Unser Rückweg führte nochmal zur Wasserkante, der wir bis zur Mein Schiff 3 folgten. Dieser Tag gab uns schon einen besseren Eindruck vom Leben auf einer karibischen Insel. Beim Abendessen setzte sich eine sehr elegante ältere Frau zu uns an den Tisch. Es stellte sich heraus, daß sie aus Bremerhaven stammt. Mit ihr tauschten wir noch Reiseberichte und lokale Tipps für Bremerhaven und umzu aus.

Den Rest des Abends verbrachten wir in lauer Sommernacht an Deck und auf dem Balkon unserer Kabine.

Die nächste Insel auf unserer Kreuzfahrt ist Saint Maarten. Die Mein Schiff 3 machte um 7 Uhr im Hafen von Philipsburg fest. Der Tagesausflug brachte uns zur steilsten Zip-Line der Welt. Um in den Genuss der schnellen Sause zu gelangen, brachten uns zwei Sessellifte bis zum Startpunkt auf den Berg.

Von dort aus hatten wir einen herrlichen Ausblick über den niederländischen Teil der Insel. Sie wurde zwischen den Holländern und den Franzosen geteilt.

Wir waren die ersten beiden an diesem Tag, die sich in die Tiefe stürzten. Es war weniger schlimm, als es aussah. Anschließend brachte uns ein Bus zurück zum Cruise Terminal. Am Abend konnten wir erleben, wie es ist, wenn ein Kreuzfahrtschiff auf einen Passagier warten muss. Über mehrere Stunden verzögerte sich die Abfahrt des am gleichen Pier liegenden Schiffes.

Ein neuer Tag, eine neue Insel. Früh morgens um 7 legte die Mein Schiff 3 pünktlich in Road Town auf Tortola an. Nach dem Frühstück besuchten wir nochmal unseren Lieblingsdoktor. Durch die Klimaanlage zickten meine Stirn- und Nebenhöhle auf der linken Seite rum.

Danach gings auf Landausflug. Ein offener Safaritruck brachte uns auf den Hausberg Tortolas – Mount Sage. Dort erkundeten wir einen Weg durch den „Urwald“ der Insel. Mal wieder grünen Wald zu schnuppern hat uns sehr gut getan. So besonders war es für mich aber auch nicht, da ich in Neuseeland schon durch einen Urwald gegangen bin. Das hat mich mehr beeindruckt.

Der zweite Teil des Ausflugs führte uns an die Cane Garden Bay. So wie dort stellt man sich die Karibik vor. Weißer Sandstrand mit Palmen und grünblaues Wasser laden uns zum Baden ein. Das Wasser war herrlich warm. In der Bucht lagen ein paar größere Yachten vor Anker.

Auf dem Rückweg konnten wir noch ein paar Bilder von den umliegenden Buchten schießen. Die Mein Schiff 3 konnte diesmal nicht pünktlich den Hafen verlassen. Eine Ausschiffung einer kranken Person verzögerte das Auslaufen des Schiffes. Als es endlich soweit war, spielten sie wieder das Lied „Große Freiheit“ von Unheilig. Es ist jedes Mal ein wirklich schönes Erlebnis, so einen Hafen zu verlassen.

Der folgende Seetag war ein sehr ruhiger. Der Kapitän drosselte die Geschwindigkeit auf 8 Knoten herunter, da die Entfernung zur Dominikanischen Republik nicht mehr so groß war. Das Karibische Meer lag dazu platt wie ein Binnensee. Einzig ein paar Delphine sorgten für Unterhaltung vor unserem Balkon. Für die Dom. Republik hatten wir einen Busausflug zur Hauptstadt Santo Domingo gebucht. Die erste Sehenswürdigkeit, die wir gezeigt bekommen haben, ist wohl auch die Wichtigste. Zu Ehren des Entdeckers Christoph Kolumbus wurde ein riesengroßes Ehrenmal in Form eines Kreuzes errichtet. Innen sollen die Gebeine des Seefahrers liegen.

Ob das nun genau seine Knochen sind, ist nicht restlos geklärt, da in Spanien auch welche befinden sollen. Abends soll das beleuchtete Bauwerk ein Kreuz in den Himmel leuchten. Davon konnten wir uns leider nicht überzeugen.

Anschließend fuhren wir in die City und besichtigten ein Rummuseum und bekamen eine kleine Stadtführung. Den Rest der Zeit konnten wir auf eigene Faust durch die Stadt schlendern. Leider ist die Hälfte der Altstadt eine Baustelle. Ein paar schöne Ecken haben wir aber doch gefunden.

Am Ende unserer Tour zu Zweit setzten wir uns noch in ein Café und bestellten uns einen Mojito. Der ist viel leckerer und erfrischender, als das, was man auf dem Schiff oder zu Hause angeboten bekommt.

Eine Sache ist uns in der ganzen Karibik aufgefallen. Auf bisher jeder Insel gab es ein großes Müllproblem. Abfall wird einfach in die Landschaft geschmissen und sich selbst überlassen. Kaputte Häuser, Autos und Elektoschrott gammelt so vor sich hin. Wenn es überall so ordentlich und sauber zugehen würde, wie bei uns in Deutschland, wäre die Welt schon eine andere. Ich glaube, das können wir in Deutschland nicht lösen, auch wenn unsere Politiker uns noch so geißeln.

Heute ist mal wieder Seetag. Doch etwas hat sich geändert. Da die Hälfte der Reise um ist und wir den weitest entfernten Punkt der Kreuzfahrt hinter uns gelassen haben, befinden wir uns ab jetzt auf der „Rückfahrt“. Ab jetzt haben wir die Sonne tagsüber auf unserem Balkon.

Die nächste Insel, die wir auf unserer Kreuzfahrt besuchen, hieß Dominika. Sie besticht durch hohe Berge und einen tollen Bewuchs, der einem Urwald gleicht. Leider wird die Insel oft von auftretenden Hurrikans verwüstet. Einige Schäden sind noch zu sehen. Dominika wurde erst 1979 unabhängig. Die Briten gingen als letzte und überließen die Insel ihrem Schicksal. Dafür leben die Bewohner jetzt in einer Demokratie.

Auf unserem Ausflug durften wir uns in großen Gummireifen einen Fluss herunter treiben lassen. Uli konnte mal wieder gar nicht genug bekommen und stürzte sich aus dem Kunststoffteil in den Fluss. Leider schlug sie sich dabei das Schienbein auf.

Trotzdem hielt sie tapfer durch und wir konnten uns noch einen Wasserfall und eine Tanzdarbietung ansehen.

Nach Rückkehr von dem Trip besuchten wir mal wieder den Doc, um die Wunden zu lecken. Den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung kann ich nur wärmstens empfehlen.

Was für ein schöner Tag. Wir sind von der Insel St. Vincent mit so einem Seelenverkäufer zur Insel Bequia übergesetzt. Dort fuhren wir in einem Geländejeep über die Insel. Nach einem Fort fuhren wir zu einer Hotelanlage, deren angelegten Garten wir besichtigen konnten.

Ein Guide zeigte uns die verschiedenen Fruchtarten, die auf der Insel wachsen und wir konnten auch alle direkt vom Baum probieren. Zu den probierten Früchten zählten Sternfrucht, Kokosnuss, Zuckerrohrsaft, Süssapfel, Guave und vieles mehr.

Anschließend ging es zum Sonnen und Baden an einen wunderschönen Strand. Die Wellen waren ab und an so hoch, das immer wieder Menschen davon umgerissen wurden. Gott sei Dank ist nichts schlimmeres passiert.

Die Rückfahrt verlief wieder ähnlich problemlos. Mittlerweile haben wir 3 Wochen der Kreuzfahrt hinter uns gebracht. Jetzt folgen noch 2 Karibikinseln. Danach steht die erneute Atlantiküberquerung an.

Die Mein Schiff 3 gleicht mittlerweile einem Bazillenmutterschiff. Auch wir konnten uns dieser Dynamik nicht entziehen. Grenada und Barbados gab’s für uns nur vom Balkon und Oberdeck. Den Doktor freuts. Er kann weiter nach Herzenslust völlig überteuerte Rechnungen schreiben. Jetzt haben wir auf unserer Kreuzfahrt erstmal 6 Seetage zum Erholen vor uns, bevor wir in Teneriffa anlanden.

Der erste Sonnenuntergang nach 4 Wochen Kreuzfahrt. Ein wahrlich schöner Moment. Die Krankheit macht sich nun auch vom Acker.

Den Landgang auf Teneriffa machen wir wieder auf eigene Faust. Kein Gedränge am übervollen Bus. Einfach nach dem Essen loslaufen. Endlich wieder Zivilisation, Geschäfte und nicht so viel Armut. Wenn ich das sehen möchte, schaue ich lieber Fernsehen. Das Klima ist mit 22°Grad sehr angenehm. Als erstes Fazit mag ich schon mal festhalten: Madeira und Teneriffa werden wir nochmal besuchen. Zwei wunderschöne Orte zur Vermeidung des Winter-Blues.

Um 23 Uhr legt die Mein Schiff 3 aus Santa Cruz wieder ab. Ein letztes Mal erklingt die Mein Schiff Hymne „Große Freiheit „. An Land bereiten sich die Menschen auf den großen Karnevalsumzug am Dienstag vor. Der Karneval auf Teneriffa gilt als zweitgrößter hinter dem in Rio de Janeiro. Wir fahren ab jetzt dem Winter entgegen. Der Atlantik zeigt sich von der gnädigen Seite. Die Wellen sollen nicht höher als 2 Meter werden. Nochmals 5 Tage full Service und die schier endlose Weite.

Ob wir nochmal eine Kreuzfahrt machen werden? Ich denke, die nächsten 10 Jahre werden wir uns erst noch dem individuellen Reisen widmen. Danach ist immer noch genug Zeit für betreutes Reisen. Ich bin trotzdem sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Nach 35 Tagen auf dem Schiff können wir behaupten, daß wir es wirklich ausprobiert haben.

2 Gedanken zu “Kreuzfahrt in die Karibik

  1. Hi Ulrike und Lüder!
    Wie geht es Euch? Ich hoffe besser!
    Genießt Euren letzten schönen Tage!
    Liebe Grüße
    André

    1. Moin André. Rechtzeitig zum Ende werden wir wieder fit, damit wir die kommenden Aufgaben gut bewältigen können. Auf Teneriffa gefällt es uns gerade sehr gut. Endlich wieder Zivilisation und keine so große Armut.
      Liebe Grüße und danke fürs Lesen und Schreiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert