18/10/2024

Hymer Tramp SL 568

Mit dem Hymer Tramp SL 568 ist das Wohnmobil zurück in den Urlaubsplan gekommen. Der Versuch, mit Cabrio und Wohnwagen unsere Urlaube zu gestalten, ist nach einem Jahr zu Ende. Leider hat es doch nicht so gut funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Die längeren Fahrten mit diesem Gespann sind einfach zu anstrengend. Eine Fahrt zum Nordkap oder an den Küsten Europas können wir uns so nicht vorstellen. So haben wir uns entschieden, wieder zurück auf ein Wohnmobil zu wechseln. Aufgrund der guten Erfahrungen mit Hilde Hymer sollte es wieder ein Fahrzeug des selben Herstellers sein. Während unseres letzten Urlaubs am Laacher See entdeckten wir „zufällig“ unser neues Mobil.

Dieser Hymer Tramp SL 568 ist aus dem Jahr 2017, wurde aber erst 22.000 Kilometer gefahren. Dem entsprechend ist der Zustand des Fahrzeugs als neuwertig zu bezeichnen. Bei der Bestellung wurden sehr viele Häkchen bei der extra Ausstattung gesetzt. Wie bei fast allen Wohnmobilen der 3,5 Tonnen Klasse, ist auch hier die größte Herausforderung, mit dem Gewicht der Zuladung hinzukommen. Die Zusatzausstattung ist so umfangreich, das eigentlich keine persönlichen Ausrüstung mitgenommen werden kann. Sie wiegt bei unserem Wagen satte 238 Kilo – ungefähr. Im Grunde ist das Wohnmobil überladen, wenn alle vier erlaubten Mitfahrer einsteigen. Da wir nur zu zweit fahren, würden wir es mit Müh und Not schaffen, die 3.500 Kilo einzuhalten. Wir haben bei der Firma Hymer schon eine Bescheinigung bestellt, die eine Auflastung auf 3.850 Kilo ohne bauliche Änderungen zulässt. Das ist nur ein formaler Akt bei einem Sachverständigen plus Eintragung bei der Zulassungsstelle.

In Zeiten von Queeren, Gendern und ähnlichem neumodischen Orientierungen, hat Suse – so hieß das Wohnmobil beim Vorbesitzer – einen neuen Namen verpasst bekommen. Für uns ist und heißt er jetzt „Jan Hinrich“. Benannt ist er nach dem Polizeichef der Vorabendserie Soko Wismar – Jan Hinrich Reuter. Vielleicht hilft die namentliche Verwandtschaft für eine unfallfreie und sichere Zeit auf unseren Reisen.

Der Hymer Tramp SL 568 ist 6,99 Meter lang, 2,35 Meter breit und 2,90 Meter hoch. Im Vergleich zum Hymer Exsis-i 414 ist dieses Wohnmobil doch 1 Meter länger. Das kommt dem hinteren Bett sowie zusätzlichen Schränken zu gute. Wir wollten auf die großzügigen Betten, wie im Wohnwagen, nicht verzichten. Für einen besseren Liegekomfort werden wir wohl noch ein Froli-Tellerrost-System installieren. Das habe ich bei dem Exsis-I auch gemacht. Dadurch haben wir doch erheblich besser geschlafen.

Als erste Zusatzausstattung möchte ich den größeren Motor erwähnen. In diesem Hymer Tramp SL 568 werkelt ein 2,3 Liter Multijet Dieselmotor mit 150 PS. Er ist nach der Euro6 Norm zugelassen, obwohl er kein Adblue benötigt. In der Grundversion leistet der Motor nur 130 PS, was in manchen Situationen wie Steigungen ein bisschen wenig sein kann. Mit dem Komfortpaket und einer geänderten Eingangstür zusammen wiegt der Wagen hier schon über 100 Kilo mehr.

Das Innenleben des Hymer Tramp SL 568 ist hymertypisch als hochwertig anzusehen. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Exsis-I ist der Doppelboden im Fahrzeug. Der Boden ist dadurch durchgehend eben. Dazu befinden sich darin mehrere, sogar beheizte Staufächer.

Als besonderes Highlight wurde in dieses Fahrzeug ab Werk die Ambiente-Beleuchtung eingebaut. Die macht den Innenraum noch wohnlicher. Ansonsten ist die gesamte Innenausstattung als komplett anzusehen. Neben dem 3-Flammen-Kochfeld gibt es eine Spüle mit Warmwasser, eine große Kühl-Gefrierkombination, ausreichend Staufächer, diverse Leuchten, Steckdosen und USB-Ladebuchsen. Die Sitzecke ist bequem und hat einen verstellbaren Tisch. Die Vordersitze mit Armlehnen lassen sich dahin umdrehen. Alle Fenster sind mit Verdunklungsrollos und Fliegengitter ausgestattet.

Das Bad enthält eine Toilette, ein Waschbecken sowie eine separate Dusche mit richtiger Duschabtrennung. Ebenfalls gibt es Schränke und Ablagemöglichkeiten für die benötigten Utensilien. Auch das der Raum durch eine richtige Tür begrenzt ist, finde ich super. Diese Raumbad-Lösungen mit Lamellenvorhang gehören nicht zu meinen Favorits. Am Körper klebende Vorhänge finde ich auch nicht so optimal.

Natürlich gibt es noch viele Extras zu entdecken, wie zum Beispiel die Aussenschublade unter der Sitzecke. Darin haben wir mittlerweile die Keile, das Stromkabel und den Wasserschlauch deponiert. So können wir den Wagen fertig hinstellen, ohne uns vorher durch sonstige Staufächer zu wühlen. Ebenso hat das Fahrzeug eine Sat-Antenne und ein TV mit an Bord. So könnten auch lange Abende in der kalten Jahreszeit überbrückt werden. Um länger auch Abseits von Stellplätzen zu übernachten, hat der Hymer auch ein Solarpanel auf dem Dach. Bei Helligkeit oder Sonne werden so die beiden Aufbaubatterien unterstützt. Ein Wechselrichter sorgt selbst dabei dafür, das Wasserkocher und Toaster ihren Dienst erfüllen können. Alle Extras hier aufzuzählen, sprengt wohl den Rahmen einer kleinen Vorstellung.

Schnell sind wir uns mit den Verkäufern handelseinig geworden. Nach Bezahlung und Ummeldung konnten wir den Hymer Tramp SL 568 14 Tage später abholen. Unser erster Weg führte uns auf dem Rückweg nach Winterswijk zu der Firma Obelink. Es ist wohl einer der größten Campingmärkte mit einer Fläche von zur Zeit 72.500 Quadratmetern. Hier stöberten wir nach einigem Zubehör, was wir noch brauchen oder ersetzen wollten.

Ein klein wenig Urlaubsgefühl bekamen wir bei unserem letzten Stop in Ditzum. Das liegt nahe der Emsmündung in den Dollart in Ostfriesland.

Hier konnten wir schon mal alle Funktionen von Jan Hinrich ohne Landstrom testen. Das Stromkabel fuhr leider den direkten Weg mit unserem Chauffeur wieder zurück nach Hause. Alles funktionierte ordnungsgemäß und ohne Probleme. Diesen Test hätten wir wohl sonst so nicht gemacht. Die letzte Etappe nach Hause verlief auch ohne besondere Vorkommnisse. Der Verbrauch des Hymer Tramp SL 568 pendelte sich bei 10 Litern auf 100 Kilometern ein. Das ist glaube ich ein ordentlicher Wert für so ein schweres Fahrzeug. Nun freuen wir uns auf die nächsten Abenteuer.

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