Im August haben wir unseren ersten Campingurlaub nach Dänemark 2024 unternommen. Mit unserem Gespann aus Mercedes Cabrio und Tabbert Vivaldi 460E setzten wir uns am frühen Mittwoch morgen in Bewegung. Wir wollten dem langen Stau an der Fähre Wischhafen – Glückstadt entgehen. Tatsächlich kamen wir um 06.30 Uhr an und fuhren nach 15 Minuten auf die nächste ankommende Fähre. Für die Überfahrt bezahlten wir 37 Euro. Dafür ersparen wir uns den langen Umweg über Hamburg. Als weitere Route bevorzugten wir es, weiter auf der Westseite von Schleswig-Holstein und nicht auf die A7 zu fahren.
Auf dem Parkplatz an der Eiderbrücke in Friedrichstadt frühstückten wir unsere kurz vorher gekauften Brötchen mit „Maurermarmelade“. Den Kaffee dazu hatten wir schon vor der Abfahrt zu Hause gekocht. Die weitere Fahrt lief ohne besondere Ereignisse. In Rosenkranz überquerten wir die Grenze zu Dänemark. Von Grenzkontrollen war hier nichts zu sehen. Die Posten waren nicht einmal besetzt. Bis zum Campingplatz Ballum Camping waren es von dort nur noch 30 Kilometer. Um 11 Uhr erreichten wir den Campingplatz. Eigentlich darf man dort erst ab 12 Uhr anreisen. Die Betreiber ließen uns trotzdem schon auf unseren gebuchten Platz. Nach einer Stunde stand der Wohnwagen inklusive Vorzelt urlaubsfertig für Dänemark 2024 bereit.
Am Nachmittag sattelten wir nochmal unsere Fahrräder und drehten eine kleine Runde zur Nordsee. Über einen grasbewachsenen Radweg gelangten wir nach Vesterende Ballum. Von weitem kann man schon die Ballum Kirke sehen. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert. Wir drehten noch eine kleine Runde durch den Ortsteil um dann müde wieder zum Campingplatz zurück zu kehren.
Nach einer ruhigen Nacht und einem schönen Frühstück radelten wir am nächsten Tag zu einer weiteren Attraktion der Gegend. Mitten in der Landschaft steht eine überdimensionale rostige Schraube im Boden. Sie soll der menschlichen DNA – der Doppelhelix – nachempfunden sein. Von oben hat man eine gute Rundumsicht über die platte Landschaft. Erst hinterher errechneten wir den Eintritt. Es kostete € 12,- pro Person. Ob wir es gemacht hätten, wenn wir es vorher gewusst hätten? Eingebunden ist das Objekt in ein Wohnmobilpark, Minigolfanlage und Restaurant. Alles erscheint für den gehobenen Geldbeutel zu sein. Da passt das natürlich super rein. Anschließend fuhren wir noch zum Einkaufen in den nahegelegenen Ort Skaerbaeck und zurück zum Campingplatz.
Am nächsten Tag unseres Dänemark 2024 Urlaubs ließen wir die Fahrräder stehen, um eine Tour mit dem Cabrio zu unternehmen. Als Ziel hatten wir uns zwei alte Gemäuer ausgesucht. Dazu fuhren wir als erstes nach Møgeltønder zum Schloss Schackenborg. Es wurde 1664 auf den Fundamenten des alten Schlosses Møgeltønderhus erbaut. Heute wird das Schloss Prinz Joachim und Prinzessin Marie bewohnt. Es ist möglich, eine Führung durch das Schloss zu buchen.
Wir haben uns für den Rundgang durch den Schlossgarten entschieden. Gegenüber des eigentlichen Schlossgartens befindet sich noch ein öffentlicher Park mit einem Gedenkstein von Hans Schack. Er stammt aus einer norddeutschen Adelsfamilie und verdiente sich beim dänischen Königshaus den Rang eines Feldmarschalls und wurde in den dänischen Adelsstand erhoben. Für seine Verdienste bekam er auch das Schloss Schackenborg geschenkt.
Zum Schluss schauten wir uns noch ein wenig im Ort Møgeltønder um. Die alten dänischen Häuser sahen sehr schön aus und erinnerten uns an Æroskøbing auf der Insel Ærø.
Das zweite Gemäuer steht etwa 10 Kilometer entfernt. Beziehungsweise die Reste davon. Die Schlossruine Trøjborg stammt aus dem Jahr 1585 und gehörte 200 Jahre zum Bistum Ribe und später der Adelsfamilie Rantzau. Die Ruine steht auf einer Insel und kann erkundet werden. Das Ende dieses Schlosses ist aber wenig dramatisch. Es wurde 1854 abgerissen.
Am Ende unserer Tour genossen wir noch ein wenig die späte Nachmittagssonne am Hjerpsted Strand. Der Parkplatz am Strand wird von einem Parkautomaten von der Firma EasyPark „bewacht“. In einer Rezension bei Google las ich, das das Nichtbeachten dieses Automaten eine Rechnung in Höhe von € 120,- nach sich zog. In Anbetracht dieser Summe öffnete ich die App von EasyPark und stellte die Parkzeit auf eine halbe Stunde ein. Bis dahin ist das Parken kostenlos. Der Automat scheint eine Reaktion auf die freistehenden Wohnmobile an jedem Parkplatz mit Blick auf das Wasser zu sein. Als Camper kann ich natürlich verstehen, das die Idylle beim Freistehen wirklich toll ist. Das habe ich auch schon gemacht. Als Fahrradfahrer,Besucher und/oder Naturgenießer nerven die Mobile schon gehörig, wenn an jedem Spot und Bank ein Wohnmobil im Weg steht. Ich fahre mittlerweile lieber auf Campingplätze. Erstens fahre ich zur Zeit wieder mit Wohnwagen und zweitens mag ich den Komfort eines Campingplatzes.
Der eigentliche Grund unseres Besuches in Dänemark 2024 war das Rømø Motor Festival am Strand von Lakolk. Vor gut 100 Jahren fand das erste Motorsport-Festival 1919 am Strand von Fanø statt. 1924 kamen bereits 20.000 Zuschauer zu diesem Event. Leider wurde das Rennen von einem tödlichen Unfall überschattet und daraufhin abgesagt. Erst 2016 wurde das Rennen wiederbelebt. Seitdem findet es auf der Insel Rømø statt. Das Rennen geht über 1/8 Meile – das sind 201 Meter. Zugelassen sind nur Autos und Motorräder mit dem Baujahr vor 1947. An den Renntagen herrschen zur An- und Abreise lange Staus von und nach Rømø. Aufgrund der Massen von Besuchern auf der Insel wählten wir den Campingplatz Ballum und eine Anreise zum Event mit dem Fahrrad. Das stellte sich als herausfordernd – 50 Kilometer Fahrradfahren mit Gegenwind auf dem Damm- und gut heraus. Der Stau begann schnell nach Erreichen der Insel. Oft soll er schon auf dem Damm zwischen Festland und Insel beginnen.
Das Event findet auf dem Strandabschnitt auf Lakolk statt. Die Zuschauer sitzen auf den Dünen und stehen um die Rennstrecke umzu. Gefahren wird zu zweit gegeneinander. Nach dem Rennen stellt man sich die Fahrer einfach wieder in einer anderen Reihenfolge an der Schlange an. Rund um die Strecke wird gefachsimpelt und gefeiert.
Der Strand ist voll mit Wohnmobilen, Autos und Oldtimern. Eine schöne Atmosphäre. Ein Eintritt wird nicht erhoben. Eine Zeit lang beobachteten wir das Treiben von der Düne aus. Danach durchquerten wir das Veranstaltungsgelände und ließen uns am Strand nieder um noch eine Weile in der Sonne zu liegen und zu baden. Auf dem Rückweg hatten wir auf dem Damm Gott sei Dank Rückenwind und waren froh, langsam dem Lärm wieder zu entfliehen.
An der Ballum Schleuse machten wir nochmal eine Pause und erreichten nach ingesamt 52 Kilometern erschöpft den Campingplatz. Den Sonntag nutzen wir zur Erholung und zum Abbauen. Montag morgen fuhren wir zurück. Es waren 6 schöne Tage. Für einen Aufenthalt in Dänemark würde ich aber nächstes Mal wieder eine andere Region mit mehr Strand wählen.
Ein Gedanke zu “Dänemark 2024”