19/09/2024

Laacher See

Unser Trip zum Laacher See beginnt mit einer Übernachtung auf dem Campingplatz Immelborn. Wie soll ich den Platz beschreiben? Nun ja, es ist ein alter Campingplatz, vorwiegend für Dauercamper. Es gibt auch einen Badesee , in dem allerdings das Baden verboten ist. Es gibt eine Frittenbude mit Selbstbedienung. Die Preise bewegen sich aber auf Gastronomiehöhe.

Auf der anderen Seite der Bundesstraße 62 befindet sich die Kiesgrube Immelborn. Dort dürfen wir kostenlos hinein, wenn wir die Buchung des Campingplatz vorzeigen. Wir machen davon Gebrauch und gehen einmal um den See.

Nach 17 Uhr sind die Arbeiten an der Kiesgrube eingestellt und es ist wohl geduldet, das wir den See umrunden. Der Weg geht entlang des Badestrandes, der Förderbänder und später am FKK-Strand wieder zum Eingang. Selbst außerhalb der Öffnungszeiten ist es den Campinggästen erlaubt, in den See zu springen. Man muss dazu nur durch einem unter 1,50m hohen Tunnel unter der Bundesstraße hindurch gehen. Die Nacht verläuft aufgrund des Verkehrs auf der B 62 eher unruhig. Am nächsten Tag geht’s dann auch schon weiter. Das wir uns wahrscheinlich von dem Platz ein nettes Mitbringsel eingefangen haben, merken wir erst später.

Der Verkehr nimmt auf dem Weg von Dresden zum Laacher See ab der ehemaligen Grenze zu und wird zusehends hektischer. Es ist kein ruhiges Fahren mehr möglich. Zum Glück bleiben wir von Staus verschont. Bei der Ankunft am Laacher See fällt uns als erstes ein Verbotsschild auf. Es dürfen keine mitgebrachten Boote ins Wasser gelassen werden. Ein Verleih von SUP’s wird natürlich angeboten. Die Anmeldung verläuft reibungslos und wir finden schnell unseren gebuchten Platz. Gewohnt routiniert bauen wir den Wohnwagen und das Vorzelt auf. Der Urlaub kann weiter gehen. Den nächsten Tag bleiben wir auf dem Platz und ruhen uns aus. Eine erste Runde im See haben wir auch schon geschwommen. Nach einer Mittagspause liegt unser Zelt ohne Luft auf der Erde. Irgendwie ist die Luft entwichen. Durch Absperren der einzelnen Schläuche ist der Defekt schnell gefunden und ich versuche das Loch irgendwie zu flicken. Die Qualität der Luftschläuche gleicht dabei der eines Frischhaltebeutels. Das hatte ich so nicht erwartet. Mit Technik und Panzerband bekommen wir das Loch wieder so dicht, das das Vorzelt benutzbar bleibt. Ein obligatorisches, tägliches Nachpumpen mit eingeschlossen. Wir haben ja Urlaub und wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.

Am nächsten Tag bekommen wir Besuch von der Tochter meiner Frau und Ihrem Freund. Nach leckerem Kuchen und Kaffee beschließen wir einen Ausflug mit dem Cabrio nach Andernach zu unternehmen. Dabei fängt der Mercedes an, auch Luftprobleme zu bekommen. Die Reifenkontrolle meldet sich mit dem rechten Vorderreifen. Zum Glück hat ein anständiger Camper immer eine Luftpumpe dabei. An der Kirche „Maria Himmelfahrt“ finden wir einen Parkplatz. Wenn wir schon mal da sind, gehen wir auch kurz hinein. Es ist ganz nett anzusehen, aber wirklich besonders finde ich sie nicht. Dafür macht der Mariendom von aussen richtig was her. Das konnten die alten Christen. Unserer weiterer Weg führte am runden Turm vorbei, durch die Reste der alten Stadtmauer direkt zum Rhein. Andernach gilt als eine der ältesten Städte Deutschlands und wurde vor Christi Geburt von den Römern gegründet. Sie ist also älter als 2000 Jahre.

Am Rhein bekommen wir Ausblick auf die Weinberge am anderen Ufer. Eine weitere Attraktion von Andernach ist ein Geysir. Er ist mit 55 – 60 Metern der höchste Kaltwassergeysir der Welt. Wir wollten aber weiter am Rhein und danach durch den Stadtkern spazieren und sparten uns das Besucherzentrum mit Eintritt. Wirklich beeindruckt sind wir von den alten Wehranlagen mitten in der Stadt.

Andernach gilt dazu auch als die essbare Stadt. Die öffentlichen Grünanlagen sind für alle da. Dort wurden Nutzpflanzen angepflanzt, an denen sich jeder bedienen kann. Wenn es woanders „Betreten verboten“ heißt, gilt hier Pflücken erlaubt. Gemüse, Obst und Kräuter tragen zu einem attraktiven Stadtbild bei, stärken die Identifikation mit der Heimat und unterstützt die urbane Biodiversität. Ich finde, das ist ein Beispiel, an dem sich die ganzen Schlauschnacker, Festkleber und sonstigen Verirrten ein Beispiel nehmen sollten. Es hat uns große Freude gemacht, in diesem großen Gemüsegarten spazieren zu gehen. An diesem Tag organisierten die Betreiber der Geschäfte der Innenstadt längere Öffnungszeiten. Das Motto lautete Hollywood. So waren vor jedem Laden rote Teppiche ausgerollt. Es gab teilweise Sekt zum Empfang und andere zusätzliche Aktionen erhöhten die Kauflaune der Gäste. Alles in allem hat uns Andernach gut gefallen. Wir werden wohl noch mal wieder herkommen, um mehr zu sehen. Nach der Rückkehr zum Campingplatz Laacher See kehrten wir noch in dessen Blockhaus ein.

Den nächsten Tag nutzten wir zum Ausruhen und zum Organisieren eines Termins bei einem Reifenhandel. Der Luftverlust wurde immer mehr. So mussten wir unsere erste Besuchsrunde im Bergischen Land canceln und zum Teil auf den Campingplatz verlegen. Endlich wollten wir unsere Trauzeugen fast ein Jahr nach der Hochzeit wiedersehen.

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