Da mein Sohn den Wunsch hatte, an seinem Geburtstag einen Ausflug zum Fischereihafenrennen zu machen, habe ich mit meiner Familie die 60. Ausgabe des Bremerhavener Motorradrennens besucht. Im Jahre 1952 wurde das Rennen erstmalig gestartet. Seit 17 Jahren findet es nach einer 10-jährigen Pause immer am Pfingstwochenende statt. Dabei handelt es sich um das letzte Straßenrundrennen in Deutschland. Gefahren wird in 11 verschiedenen Klassen. Auf Oldtimern, aktuellen Superbikes oder Seitenwagen, egal ob Zwei- oder Viertakter, wird um den Sieg gefahren. Das 60. Rennen ist gleichzeitig das letzte Rennen für Elmar Geulen – alias Mr. Hayabusa. Der mehrfache Sieger hat nach einem 3-fachen Genickbruch leider nicht mehr die Fähigkeit seine Falken mit dem nötigen Rundumblick um die Strecke zu jagen. Er konzentriert sich in Zukunft auf Drag-Racing und Geschwindigkeitsrekorde. Er sagt: „Geradeaus geht immer“!
Wir parkten unser Auto ca. 1,5 KM von den Kassen entfernt. Auf unserem kleinen Fußmarsch hörten wir von Weitem schon das Dröhnen der Motoren. Der Eintritt kostete € 80,- für 2 Erwachsene und 2 Kiddies unter 16. Nach den Kassenhäuschen ging es auch gleich los. Am Sonntag finden immer die Zeittrainings für die Startaufstellungen statt. Die Strecken sind meistens nur von einem Stahlgeländer und Strohballen begrenzt. Gleich dahinter stehen die Zuschauer.
Fast jeder größere Motorradhändler aus der Region hat auch einen Stand auf dem Gelände. Wir besuchten die Firma Bergmann und Söhne, ein Suzuki und Ducati Vertragshändler aus Bremervörde. Sie hatten sich wieder in dem roten Doppeldecker eingerichtet und präsentierten einige der neuen Ducati-Modelle.
Das Wetter war traumhaft für unseren Besuch. Sonne und Wolken wechselten sich ab. Dazu wehte immer ein schwacher Wind. Auf unserem Rundgang kamen wir immer wieder zu verschiedenen Streckenabschnitten. Es war stets möglich einen guten Blick auf die Strecke zu bekommen oder ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen zu finden.
Auf dem ganzen Gelände ist auch das Fahrerlager verteilt. Wir können in jede „Box“ schauen und die Rennmotorräder bestaunen. Die Fahrer bahnen sich vor und nach jedem Rennen Ihren Weg durch das Publikum.
Ein besonderes Gimmik hatte BMW Bremerhaven zu bieten. Dort konnten wir auf einer BMW S 1000 RR eine Runde auf einer Rennstrecke drehen. Dazu bekam man eine Virtual-Reality-Brille und einen Kopfhörer aufgesetzt und einen Rucksack für Vibrationen umgeschnallt. Während der Fahrt kann man rechts wie links schauen und hat eine vollkommene Rundumsicht. Der Rucksack überträgt die Vibrationen des Motorrades. Obwohl das Motorrad feststeht, hat man durch den 3D-Effekt ein wenig das Gefühl, man legt sich mit in die Kurven.
Wir setzten unsere Wanderung entlang der Rennstrecke über das Veranstaltungsgelände fort. Ohne das wir es merkten, standen wir plötzlich inmitten der Vorbereitungen zum nächsten Zeittraining.
Wir schlängelten uns durch die Maschinen und wichen den heranfahrenden Teilnehmern aus. Zum Schluss nahmen wir noch auf der Tribüne am Ende von der Start/Ziel-Geraden platz.
Vor unseren Augen verpasste ein Teilnehmer durch einen Kontakt mit einem Kontrahenten den Bremspunkt vor der Kurve und schmiss sich in die Strohballen. Gott sei Dank stand er sofort wieder auf. Anscheinend war ihm nichts schlimmeres passiert.
Es war ein schöner kurzweiliger Tag bei dem Fischereihafenrennen 2017 auf der „Heringstopfglitsche“. Wir werden bestimmt wieder kommen.
Auf dem Rückweg zum Ausgang machten wir ein paar Bilder von einigen Besonderheiten.